„Integration fängt bei mir an – Ich mache mit“ Rudolf Grothues, August 26, 2013Juni 21, 2018 Bei der Ausstellungseröffnung: (v. l.) BSV-Vorsitzender Günther Sundermann, Michael Lichtnecker vom FLVW, Sparkassendirektor Dieter Müller und Dr. Rudolf Grothues (Foto: Wolfgang Krogmeier) „Integration fängt bei mir an – ich mache mit“ – ich freue mich sehr, dass die Beckumer Spielvereinigung die Ausstellung des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen e.V. hier in der Beckumer Sparkasse zeigt und auf diese Weise demonstriert, dass ihr das Thema Integration wichtig ist. Wenn wir über Integration sprechen, stellt sich zunächst die Frage, über wen wir hier eigentlich sprechen, wer integriert werden soll. Im melderechtlichen Sinn sind knapp 8% der Beckumerinnen und Beckumer Ausländer, d.h. sie haben keinen deutschen Pass. Zähle ich aber diejenigen hinzu, die Deutsche sind, aber aus anderen Ländern zugewandert sind, so komme ich auf ganz andere Zahlen. So haben gut ein Viertel der Schülerinnen und Schüler in Beckumer Schulen einen so genannten Migrationshintergrund, in einigen Schulen liegt dieser Anteil bei fast 50 %. In Beckum leben Menschen aus rund 100 Nationen und ich könnte mir vorstellen, dass ein waschechter Bayer oder Ostfriese, der nach Westfalen zieht, zunächst auch einen Migrationshintergrund wahrnimmt. (insg. ca. 1/3) Die Zahlen zeigen, dass das Thema wichtig ist und gleichzeitig sehr vielschichtig und individuell. Integration ist in Beckum kein neuer Begriff. Seit der letzten Kommunalwahl im Jahre 2009 gibt es einen auf freiwilliger Basis gebildeten Integrationsrat, der die Aktivitäten in diesem Bereich bündelt und vorantreibt. Doch es gibt eine viel längere Tradition von Integration in unserer Stadt: So feiern wir seit vielen, vielen Jahren das Fest der Kulturen (früher Woche des ausländischen Mitbürgers) in diesem Jahr am 15. September auf dem Westenfeuermarkt. Vor allem aber gibt es in Beckum eine Tradition, Fußball als Verbindungsglied zwischen den Nationen zu nutzen. Das Internationale Fußballturnier, das wir mit einigen Unterbrechungen seit 30 Jahren durchführen, ist ein echtes Erfolgsmodell. In diesem Jahr sind 14 Mannschaften verschiedener Nationalitäten gegeneinander angetreten, wobei man feststellen darf, dass die einzelnen Teams mittlerweile auch sehr international sind. Bei dieser Veranstaltung machen wir seit vielen Jahren die Erfahrung, dass Fußball ein wunderbares Integrationsmittel ist. Die vorliegende Ausstellung bestätigt diese Erfahrung und zeigt viele weitere gelungene Beispiele von gelungener Integrationsarbeit durch Fußball. Fußball ist international, funktioniert auch nonverbal, hat klare Regeln, verlangt Fairness und kann insgesamt als ein wichtiger gesellschaftlicher Integrationsmotor angesehen werden. Unsere Gesellschaft ist multikulti, das ist gar keine Frage. Deshalb freue ich mich sehr, dass sich der FLVW und die dort organisierten Vereine – zu denen auch die Beckumer Spielvereinigung gehört – dieses Themas annehmen. Sie beziehen mit dieser Ausstellung und vor allem mit Ihrer Arbeit in den Kinder- und Jugendmannschaften und auch in den Seniorenteams klar Stellung für Integration und Miteinander, für Toleranz und Offenheit, Engagement und Gemeinsinn. Dafür danke ich Ihnen sehr und ich wünsche Ihnen, dass diese sehenswerte und interessante Ausstellung viel Aufmerksamkeit erhält und dazu beitragen wird, dass das Miteinander aller Menschen in Beckum noch weiter gestärkt wird. Sport