50 Jahre Realschule Beckum Rudolf Grothues, September 17, 2010Juni 21, 2018 (Foto: W. Krogmeier) Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Frau Dr. Hilbk, sehr geehrtes Kollegium, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Rarey, sehr geehrte Damen und Herren! Ich begrüße Euch und Sie alle sehr herzlich im Namen der Stadt Beckum und gratuliere zum 50. Geburtstag dieser, Eurer, Ihrer Schule! Die Städtische Realschule steht seit einiger Zeit unter dem Zeichen des Hakens. Ein neues Logo! Wofür steht dieser Haken? Provokativ gefragt: Wird die Bildung da abgehakt? Haken die Schülerinnen und Schüler hier ihre Zeit ab? Klar geantwortet: Nein. Den Eindruck hat man von dieser Schule beileibe nicht. Der Haken bedeutet wohl vielmehr Folgendes: Diese Schule ist schwer in Ordnung. Der Haken steht für ein dickes Okay, hier kann man gut lernen. Hier gelangt man zum Ziel der mittleren Reife, hier haben die Schülerinnen und Schüler gute Chancen am Ende mit einem guten Ergebnis dazustehen, mit einem Haken hinter der Schulausbildung, der sie reif gemacht hat für eine Ausbildung, für die weitere Schulausbildung. Der Haken steht für: gut gemacht, geschafft, weiter so! 1960, als diese Schule gegründet wurde, war Schule noch anders: es gab kaum Fremdsprachenunterricht, keine Computer, keine AGs. In fünfzig Jahren hat sich auch hier vieles verändert. Heute ist die Schule ein gutes Beispiel für vielfältiges Lernen. Ob Schüleraustausch mit der Beckumer Partnerstadt La Celle Saint-Cloud, der sehr rege betrieben wird (im nächsten Monat steht ja wieder eine Fahrt nach Frankreich an) , die Ski-AG oder die Kletter-AG, die Einsteiniade, tolle Exkursionen, Berufsberatung und nicht zu vergessen: die aufsehenerregenden Roboterwettbewerbe. Schule und damit auch die mit fünfzig Jahren noch junge Realschule ist weit mehr als das Büffeln von Vokabeln, Algorithmen oder chemischen Formeln. Die Schüler werden an viele Bereiche herangeführt. Sie können ihre Sprachkenntnisse im direkten Kontakt ausbauen und vertiefen. Sie können ihre naturwissenschaftlichen Fähigkeiten und Leistungen in überregionalen Wettbewerben unter Beweis stellen. Sie können sich in den höheren Jahrgängen ihren Stundenplan an die eigenen Vorlieben und Talente anpassen. Da sind natürlich auch die vielen AGs, die sich den individuellen Neigungen und von Schule nicht zwingend abgefragten Talenten widmen. Heute ist Schule ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität, ein Ort, wo viel deutlicher fürs Leben, nicht für die gute Note im Fach, also für die Schule gelernt wird. So sollte Schule jedenfalls heute sein. Und ich glaube, mit der Realschule Beckum haben wir ein gutes Beispiel dafür. „Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir.“ Dieser Satz trifft auf Schule von heute also durchaus im doppelten Sinne zu. Natürlich kann man den Haken, den ich gerade schon erwähnt habe, nicht allein auf die Schule abwälzen. Hier kann nicht alles – im positiven Sinne – abgehakt, also abgearbeitet werden. Wir alle sind gefordert, unsere jungen Menschen zu mündigen, erfolgreichen, zufriedenen Bürgerinnen und Bürgern heranwachsen zu lassen. Das ist weiterhin eine besondere gesellschaftliche Herausforderung. Die Städtische Realschule hat vor kanpp drei Wochen 93 neue Schülerinnen und Schüler aufgenommen, die hier nach den Jahren in der Grundschule auf neue Fächer stoßen, wie Biologie, Physik, Erdkunde oder Geschichte. Und die an dem lebendigen und vielfältigen Schulprogramm außerhalb des Stundenplans teilnehmen werden. Auch denen sei dieser Satz mit auf den Weg gegeben. Ein Haken, eine gute Note, ist nicht alles. Fürs Leben lernen wir. Nicht jeder wird ein so hohes Ziel erreichen oder vor Augen haben wie der Gastredner des heutigen Tages. Er hat zweifellos eine besondere Karriere geschafft und er ist doch ein gutes Beispiel für das, was nach der Schule noch so alles kommen mag. Bildung sollte niemals abgehakt, sondern als etwas Angenehmes betrachtet werden, als etwas, das sich bezahlt macht, das einen Okay-Haken verdient. Für die heutige Festveranstaltung wünsche ich allen unterhaltsame und schöne Stunden und der Realschule Beckum alles Gute für die nächsten 50 Jahre. Schule