Buch über Westfalen und seine Einwohner Rudolf Grothues, Juli 30, 2021Juli 30, 2021 Auszug aus der Glocke vom 30.07.2021, Autor: Andi Kleinemeier Beckum/Münster (akl) – „Wir in Westfalen-Lippe. Menschen und ihre Geschichten“: So lautet der Titel eines Buches, das der Landschaftsverband Westfalen-Lippe kürzlich herausgegeben hat. Auf gut 250 Seiten berichten Marc-Stefan Andres und Matthias Haslauer von ihrer Reise durch Westfalen. Die Idee, Westfalen auf solche Weise erfahren zu lassen, entstand laut dem Vorwort von LWL-Direktor Matthias Löb, um die abwechslungsreichen Landschaften und Städte in ihrer „Vielfalt und Tiefe“ erfassen zu können und die „Unterschiede und Gemeinsamkeiten“ der Region zu erleben. In den gut 50 Kapiteln besuchen Andres und Haslauer etliche Orte in Westfalen und greifen verschiedene Themen auf. Von Burgen, Denkmälern und Museen über Wohngruppen und klinische Einrichtungen bis zu Radwegen und Ausflügen in die Natur ist alles dabei. Mittelpunkt nicht klar zu definieren Auf ihrer Reise durch das Münsterland haben sich Andres und Haslauer unter anderem auf die Suche nach dem Mittelpunkt Westfalens begeben. Dafür haben sie sich mit dem Geschäftsführer der Geografischen Kommission für Westfalen, Dr. Rudolf Grothues, getroffen. Und zwar in der Nähe des gesuchten Punktes: Auf dem Höxbergturm bei Beckum. Von dort haben sie einige der möglichen Mittelpunkte Westfalens im Blick. Denn eine eindeutige Bestimmung ist laut Grothues gar nicht so einfach. Konstruiert man aus dem nördlichsten, westlichsten, östlichsten und südlichsten Punkt ein Rechteck und bestimmt dessen Mittelpunkt, liegt dieser in der Gemeinde Welver, gut 20 Kilometer entfernt von Beckum. Man kann jedoch auch „die drei äußersten Punkte Westfalens zu einem Dreieck und dann dessen drei Mittelsenkrechten zu einem Punkt verbinden“, erklärt der Beckumer Grothues. Dieser liege schon eher in der Nähe des Höxbergturms, im Süden von Beckum, nahe der Grenze zu Lippetal-Lippborg. Auf „unscheinbarer Brücke“ unterwegs Eine weitere Möglichkeit sei, den „Schwerpunkt“ zu berechnen. Wie bei einen Teller, den man auf einem Finger balanciert, würde man so den Mittelpunkt finden. Eine Mitarbeiterin der Geografischen Kommission hat dies mithilfe eines Geoinformationssystems gemacht. Auch hier lag der Punkt zwischen dem Stadtgebiet Beckum und dem Ortsteil Lippborg. Also begeben sich die Autoren mit Grothues an die Grenze zwischen Beckum und Lippetal, auf eine „unscheinbare Brücke“ über den Dreinbach. Aufgrund von Ausgrabungen wisse man, dass in der Gegend schon vor 2500 Jahren Menschen gelebt haben, berichtet Grothues. Gemeinsam befinden sie, dass dies ein würdiger Ort für den Mittelpunkt Westfalens sei. Privat